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Wissenswertes / Warenkunde

Alles Wissenwerte über unsere genußunterstützenden Waren

Legende vom Tee :

 

 China 

Einer chinesischen Legende nach, wurde der Tee von Kaiser Shen -Nung ca. 3.000 Jahre vor Christi rein zufällig entdeckt. Und das kam so: Der Kaiser lagerte mit seinem Gefolge im Schatten eines großen Baumes. Es war ein Feuer entfacht worden und ein Topf mit heißem Wasser brodelte vor sich hin. Die Hitze des Feuers brachte einige Blätter an den langen Zweigen des Baumes zum Trocknen. Plötzlich kam ein heftiger Wind auf und wehte einige der Blätter in den Kessel mit dem Wasser. Das Wasser färbte sich golden und ein köstlicher Duft entströmte dem Kessel. Der Kaiser probierte den Trank und war entzückt ob des Duftes und des köstlichen Geschmackes. Der erquicklichen und anregenden Wirkung sogleich bewusst, entfuhr dem Kaiser der Ausruf „T`sa“, was soviel wie das Göttliche heißt. Bis zum heutigen Tag heißt Tee im Chinesischen „Cha“.

  Indien

Aus Indien wurde eine Legende überliefert und die lautet so: Im Jahre 500 nach Christi legte der Fakir Dharma legte das Gelübde ab 7 Jahre lang nicht zu schlafen. Nach 5 Jahren geistiger Versenkung jedoch, schien es so, dass er den Schlaf nicht mehr bekämpfen konnte. Voller Verzweiflung in dem Bewusstsein sein Gelübde nicht halten zu können, griff er nach ein paar Zweigen des Baumes unter dem er sein Lager aufgeschlagen hatte. Er stopfte sich ein paar Blätter in den Mund und kaute sie. Dharma erfuhr alsbald die erfrischende und belebende Wirkung und seine Mattigkeit wich von ihm, so dass er sein Gelübde erfüllen konnte.

 Japan

Auch die Japaner haben ihre eigene Legende, die sich um die Entdeckung des Tees rankt. Der Büßer Bodhidarma gelobte 7 jährige Meditation. Er schwor in diesen 7 Jahren nicht zu schlafen. Trotz seines Schwurs geschah es, dass er eines Nachts einschlief. Als er am nächsten Morgen erwachte, war er so erzürnt ob seines Versagens, dass er sich die Augenlider abschnitt und auf die Erde warf. Sobald die Augenlider den Boden berührt hatten schlugen sie Wurzeln und wuchsen alsbald zu einem großen Busch. Als der Büßer das Wunder sah, bereitete er sich aus den Blättern einen Trank. Aus allen Gegenden kamen Leute herbei die von dem Wunder gehört hatten. Viele taten es dem Büßer nach und bereiteten sich aus den Blättern einen Trank. Die belebende und anregende Wirkung wurde allseits bekannt! Der köstliche Geschmack und Duft waren Grund genug diese Gabe als eine „göttliche“ anzusehen. Bis zum heutigen Tag, ist in der Japanischen Schrift das Schriftzeichen für Augenlid und Tee das Gleiche.

 

 Afrika

 Der Teeanbau in Afrika begann erst relativ spät, etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie sind in den letzten Jahrzehnten ein wesentlicher Faktor im internationalen Teehandel geworden. Die Pflanzungen sind durch englische Initiativen entstanden.

Kenia ist das wichtigste Anbauland des Kontinents. Auf über 40 Plantagen werden ca. 240.000 Tonnen Schwarzer Tee produziert. Die meisten Plantagen liegen nördlich der Hauptstadt Nairobi sowie im Westen des Landes an der Grenze zu Tansania und Uganda. Der überwiegende Teil sind CTC-Tees für die grossen Filialisten in England, Irland, Kanada, Deutschland und den Niederlanden. Nur die Plantage "Marinyn" produziert einen körperreichen Blatt-Tee mit leichter Citrusnote. Alle anderen Plantagen produzieren recht kräftige Mediumqualitäten, die sich am besten mit etwas Milch geniessen lassen.

Malawi produziert und exportiert seit 1905 Tee, welcher auch im CTC-Verfahren hergestellt wird und hauptsächlich in Mischungen Verwendung findet. Plantagen finden sich im Süden des Landes und im Norden am Nyasa-See.

Südafrika baut seit 1877 kommerziell Tee an. Es wird ausschliesslich CTC-Tee produziert. Der meiste der kräftigen, einfachen Mediumqualitäten wird im Land konsumiert. Die Hauptanbaugebiete befinden sich im Nord-Osten der Republik.

Tansania baut seit 1905 Tee an. Auch hier wird nur CTC-Tee mittlerer Qualität erzeugt. Desweiteren finden sich Teepflanzungen in Burundi, Äthopien, Mauritius, Mosambik und Uganda. Die Qualitäten der produzierten Tees sind nicht all zu hoch. Auch machen der Mangel an Fachkräften, ein faktisch nicht vorhandenes Transportsystem, Energiesperrungen, Wetterunbilden und nicht zuletzt die politische Instabilität der gesamten Wirtschaft zu schaffen.

 

 

Tee Aufguß

Generell gilt: Tee sollte immer in einem dafür vorgesehenen Gefäß zubereitet werden. Hier eignet sich u.a. eine Kanne aus Glas oder Keramik.

Nehmen Sie einen Teelöffel pro Tasse und einen weiteren für die Kanne oder dosieren Sie nach Belieben.
Wärmen Sie Ihr Porzellan, Ton oder Glas immer mit heißem Wasser vor. Verwenden Sie nur frisches Wasser, das noch nicht gekocht hat.

Übergießen Sie Ihren Tee mit sprudelnd kochendem Wasser und lassen Sie diesen ca. 3 bis maximal 5 Minuten lange ziehen.
Hierbei gilt: Bis zu 3 Minuten für eine anregende, bis zu 5 Minuten (und etwas weniger Tee) für eine eher beruhigende Wirkung. Rühren Sie den Aufguss einmal um und gießen Sie diesen dann über einen Teefilter oder ein Teesieb ab.

Der Teestrauch

Thea sinensis (oder chinesischer Tee)

Diese Pflanze bleibt auch ohne Beschneiden strauchartig und wird höchstens 3 bis 4 Meter hoch. Sie eignet sich besonders für gemäßigte Zonen und verträgt sogar Frost. Der China-Teestrauch wird schon seit Tausenden von Jahren kultiviert, was zu einer Vielfalt von ca. 5000 Sorten geführt hat, die leider nicht alle in nennenswerten Mengen angebaut werden.

Der erste Teeanbau in Indien erfolgte im 19. Jahrhundert in der Region Darjeeling mit der chinesischen Camellia sinensis. Nach Entdeckung der Assampflanze im Urwald der Provinz Assam begann man in Indien und Ceylon (Sri Lanka) die zwei Teestraucharten zu kreuzen, um beider Vorteile auszunutzen. Diese Hybriden (Kreuzungen) werden heute fast überall angebaut. Aus Ertragsgründen hält man den Anteil der schnellwachsenden Assam- Pflanze bei weiteren Züchtungen so hoch wie möglich.

Thea assamica

Diese Pflanze wächst, nicht zurückgeschnitten, zum stattlichen Baum von 15 bis 20 Meter Höhe. Sie braucht viel Wärme und ist ein reines Tropengewächs. Sie wurde 1823 als ausgewachsener Baum im nordindischen Dschungel entdeckt. Schon wenige Jahre später hat man ihn auch schon kultiviert. Der Assam-Teestrauch benötigt ein heißes und f euchtes Klima und hat größere Blätter als der China-Teestrauch.

Der erste Teeanbau in Indien erfolgte im 19. Jahrhundert in der Region Darjeeling mit der chinesischen Camellia sinensis.

Nach Entdeckung der Assampflanze im Urwald der Provinz Assam begann man in Indien und Ceylon (Sri Lanka) die zwei Teestraucharten zu kreuzen, um beider Vorteile auszunutzen. Diese Hybriden (Kreuzungen) werden heute fast überall angebaut. Aus Ertragsgründen hält man den Anteil der schnellwachsenden Assam-Pflanze bei weiteren Züchtungen so hoch wie mö glich.

Wie es sich für ein hochwertiges Naturprodukt gehört, ist der Teestrauch mit seinen dunklen, gezahnten, lederartigen Blättern nicht gerade bescheiden, was seine Anforderungen an die Umwelt angeht. Seine Lieblingsbedingungen, allgemein mit "Kamelienklima" umschrieben, sehen so aus: mittlere Jahrestemperaturen von mindestens 18°C, kein oder allenfalls seltener und mäßiger Frost, jährliche Niederschläge von mindestens 1600 l möglichst gleichmäßig über das Jahr verteilt, durchschnittliche Sonnenscheindauer von etwa vier Stunden täglich - und außerdem gut drainierte, durchlässige, saure Böden.

Um zu immer feineren, aromatischeren und vor allem widerstandsfähigeren Arten zu kommen, hat man die beiden Urpflanzen immer wieder gekreuzt. Die daraus hervorgegangene so genannte Assam-Hybride hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen und dient heute als Grundlage für fast alle Teekulturen der Welt. Heutzutage werden die Pflanzen durch "cloning" verme hrt.

Nun ist es aber ein Irrtum zu glauben, daß die geschmacklichen und qualitativen Unterschiede der diversen Teesorten nur in der Pflanze selbst begründet sind. Diese Merkmale werden in erster Linie bestimmt durch das Anbaugebiet (Klima, Bodenbeschaffenheit, Höhenlage usw.) und selbstverständlich auch durch die Verarbeitungssorgfalt auf den jeweiligen Plantagen. Durch die verschiedenen Mischungen wird ein gleichbleibender Qualitätsstandard gesichert.

Tee-Zeremonie

Die Japanische Teezeremonie (jap.: sado oder veraltet chado), auch bekannt als Teeweg und Teeritual, steht in ihrer zugrunde liegenden Philosophie dem Zen nahe. Es ist eine in ihrem Ablauf bestimmten Regeln folgende Zusammenkunft, bei der ein oder mehrere Gäste von einem Gastgeber Tee und leichte Speisen gereicht bekommen. Um dem Gast die Möglichkeit zur inneren Einkehr zu bieten, findet die Zusammenkunft in einem bewusst schlicht eingerichteten Teehaus statt. Die Handgriffe und Regeln der Zeremonie bedarf großer Sorgfalt und wird in langen Jahren erlernt.

 

 

Ab dem 14. Jahrhundert verbreite sich der Brauch, Tee zu trinken, auch in der Oberschicht. Dabei wurde das Gesellschaftsspiel Tocha kreiert, bei dem die Gäste Tee aus verschiedenen Gegenden serviert wurde. Sie mussten dann den Tee den jeweiligen Anbaugebieten zuordnen.

 

Häufig wird folgende Anekdote zur Erklärung des Wesens des Teeweges genannt:

Ein Schüler Rikyu Sens fragte einst folgendes: "Was genau sind die wichtigsten Dinge die bei einer Teezusammenkunft verstanden und beachtet werden müssen?"

"Bereite eine köstliche Schale Tee; lege die Holzkohle so dass sie das Wasser erhitzt; arrangiere die Blumen so, wie sie auf dem Feld wachsen; im Sommer erzeuge das Gefühl von Kühle; im Winter, Wärme; tue alles vorzeitig; sei auf Regen vorbereitet; und widme jenen mit denen du dich zusammenfindest dein ganzes Herz."

Der Schüler war mit dieser Antwort etwas unzufrieden weil er in ihr nichts von so großem Wert finden konnte, dass es als Geheimnis des Verfahrens hätte bezeichnet werden können. "Das alles weiß ich bereits…"

Rikyu antwortete, "Wenn du also eine Teezusammenkunft leiten kannst, ohne von einer der Regeln die ich nannte abzuweichen, dann werde ich dein Schüler."

(Antworten des Meisters nach dem Muster "dann werde ich dein Schüler" sind in Zen Geschichten nicht unüblich. Siehe auch: Zen-Koans)

 

 KAFFEE - GESCHICHTE :

 

Kaffee

[ˈkafe, kaˈfeː] (türk. kahve aus arab. قهوة qahwa „anregendes Getränk“, ursprünglich auch „Wein“,[1] mit Anlehnung an die Ursprungsregion Kaffa[2]) ist ein schwarzes, psychotropes, koffeinhaltiges Heißgetränk, das aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen, den Samen aus den Früchten der Kaffeepflanze, und heißem Wasser hergestellt wird. Röst- und Mahlgrad variieren je nach Zubereitungsart. Kaffee enthält das Vitamin Niacin. Die Bezeichnung Bohnenkaffee bedeutet nicht, dass der Kaffee noch ungemahlen ist, sondern bezieht sich auf die Reinheit des Produkts (äthiopisch ቡና, bunaa = Kaffee) und dient der Unterscheidung von sogenanntem Ersatzkaffee (aus Zichorien, Gerstenmalz usw.).

Die Kaffeebohnen werden aus Steinfrüchten verschiedener Pflanzenarten aus der Familie der Rubiaceae gewonnen. Die beiden wichtigsten Arten der Kaffeepflanze sind Coffea arabica (Arabica-Kaffee) und Coffea canephora (Robusta-Kaffee) mit vielen Sorten/Varietäten. Je nach Sorte und Anbauort gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen. Kaffee wird heute in über 50 Ländern weltweit angebaut. Kaffee ist ein Genussmittel.

Ursprungslegenden, Entdeckung und Etymologie

Nach einer 1671 von Antonius Faustus Naironus (1636-1707) in seinem Buch De saluberrima potione cahve zu Papier gebrachten Legende sollen einst Hirten aus dem im Südwesten des heutigen Äthiopien liegenden Königreichs Kaffa aufgefallen sein, dass ein Teil der Ziegenherde, der von einem Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen hatte, bis in die Nacht hinein munter umhersprang, während die anderen Tiere müde waren. Die Hirten beklagten sich darüber bei Mönchen des nahe gelegenen Klosters. Als ein abessinischer Hirte (dessen Name oft mit Kaldi angegeben wird) selbst die Früchte des Strauchs probierte, stellte er auch bei sich eine belebende Wirkung fest. Bei Nachforschungen an der Grasungsstelle entdeckten die Mönche einige dunkelgrüne Pflanzen mit kirschenartigen Früchten. Sie bereiteten daraus einen Aufguss und konnten fortan bis tief in die Nacht hinein wach bleiben, beten und miteinander reden. Andere Quellen besagen, der Hirte habe die im rohen Zustand ungenießbaren Früchte angewidert ins Feuer gespuckt, woraufhin Düfte freigesetzt wurden; so entstand die Idee des Röstens.

Es wird angenommen, dass die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler nach Arabien. Geröstet und getrunken wurde er dort aber wahrscheinlich erst ab Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Kaffeeanbau brachte Arabien eine Monopolrolle ein. Handelszentrum war die Hafenstadt Mocha, auch Mokka genannt, das heutige al-Mukha im Jemen. Die äthiopische Zubereitungsart und Kaffeetradition ist wohl die ursprünglichste: Nach dem Rösten der Bohnen in einer großen Eisenpfanne werden diese grob gemahlen oder im Mörser zerstampft. Das Mahlgut wird mit Wasser und Zucker in der sogenannten Jabana, einem bauchigen Tonkrug ähnlich einer Karaffe, aufgekocht und in kleinen Schalen serviert. Das Wort Kaffee lässt sich bis auf das arabische qahwa zurückverfolgen, das neben Kaffee auch Wein bezeichnen kann. Über das Türkische kahve gelangte es ins Italienische (caffè) und von dort ins Französische, dessen Wortform café ohne große lautliche Änderungen ins Deutsche übernommen und nur in der Schreibweise angepasst wurde.

Von Johann Wolfgang von Goethe stammte die Idee, man solle die Bohnen destillieren. Beim Umsetzen des Gedankens entdeckte der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge das Koffein.

Osmanisches Reich[

Türkischer Kaffee wie traditionell serviert in Bosnien

Im 16. Jahrhundert eroberte der Kaffee das persische Safawiden-Reich sowie das Osmanische Reich. Um 1511 entstanden in Mekka die ersten Kaffeehäuser, die nachfolgend für einige Zeit aufgrund eines mit schweren Strafen belegten Kaffeeverbotes wieder geschlossen wurden. Für Kairo ist das Getränk erstmals 1532 verbürgt, daneben verbreitete es sich in Syrien und Kleinasien. Einen besonderen Aufschwung nahm der Kaffeekonsum nach der Annexion des Jemen und der gegenüberliegenden Küste im Jahre 1538. 1554 schließlich wurde – nach heftiger Opposition des islamischen Klerus wie auch der staatlichen Gewalten – das erste Kaffeehaus in der Hauptstadt Istanbul eröffnet. Murad III. erließ Ende des 16. Jahrhunderts ein Kaffeeverbot, welches jedoch zunächst nur wenig kontrolliert wurde. Erst unter Murad IV. wurden Kaffeehäuser niedergerissen und Kaffeetrinker starker Verfolgung ausgesetzt.[3] Kaffeehaus-Besitzer tarnten ihre Lokale deshalb bisweilen als Barbierläden. Endgültig anerkannt wurde das Getränk schließlich im Zuge der Reformpolitik der Tanzimat ab 1839.

Europa

Der Augsburger Arzt Leonhard Rauwolf lernte schon 1573 in Aleppo den Genuss des Kaffees kennen und berichtete 1582 darüber. Weitere Nachrichten über den Kaffee gelangten durch Prospero Alpino 1592 nach Italien. 1645 verfügte Venedig, 1650 Oxford und 1652 London über Kaffeehäuser. In Frankreich entstanden um 1659 solche Einrichtungen in Marseille. Paris folgte 1672, nachdem ein Armenier in St. Germain eine Kaffeebude aufgeschlagen hatte. Das erste eigentliche Pariser Café war jedoch das Café Procope, das erst um 1689 von dem Sizilianer Francesco Procopio dei Coltelli eröffnet wurde.

Das erste Wiener Kaffeehaus eröffnete bereits 1685. Es war ein Armenier namens Johannes Theodat, der am 17. Januar 1685 zum Dank für seine Kurierdienste von den Stadtoberen das Privileg erhielt, 20 Jahre lang als einziger Händler der Stadt Kaffee als Getränk verkaufen zu dürfen, und so eröffnete in seinem Wohnhaus am Haarmarkt, heute Rotenturmstraße 14, das erste Wiener Kaffeehaus.. Dass der Pole Georg Franz Kolschitzky mit 500 Sack Kaffee, die durch den Sieg über die Türken vor Wien 1683 erbeutet worden wären, das erste Kaffeehaus eröffnet hätte, ist ins Reich der Legenden zu verweisen. Der Piarist Gottfried Uhlich setzte diese 1783 in seiner Chronik Geschichte der zweyten türkischen Belagerung Wiens, bey der hundertjährigen Gedächtnißfeyer in die Welt.

Gleichwohl gelangte der Kaffee offenbar schon früher nach Deutschland. Anfangs dominierte die Wortform Coffee aus dem Englischen oder Niederländischen, erst im Laufe des 18. Jahrhunderts setzte sich Kaffee nach dem französischen café durch... Das erste deutsche Kaffeehaus stand bereits 1673 in Bremen. Dort wurde im gleichen Jahr eine Ausschankgenehmigung an einen Holländer erteilt. In Hamburg eröffnete 1677 ein Engländer ein Kaffee- und Teehaus nach Londoner Vorbild, nachdem bereits erstmals 1668 Kaffee im Eimbeckschen Haus ausgeschenkt worden sein soll. Bald folgte ein niederländischer Konkurrent, und 1694 gab es in Hamburg bereits vier Kaffeehäuser. 1686 folgte Regensburg, 1694 Leipzig. 1697 entstand schließlich auch das Kaffeehaus im Bremer Schütting. 1675 kannte man Kaffee bereits am Hofe des Großen Kurfürsten in Berlin, doch wurde hier erst 1721 das erste Kaffeehaus errichtet.

Im 17. Jahrhundert wurde die Kaffeepflanze in holländischen Kolonien wie Java verbreitet und sicherte Holland eine Vormachtstellung im Handel. Schnell breitete sich der Kaffeekonsum in immer weitere Gesellschaftskreise aus. Der Kaffeeimport und seine Regulierung erhielten insbesondere im merkantilistischen Wirtschaftssystem große Bedeutung. So verbot Friedrich der Große 1766 die private Einfuhr und den privaten Handel mit Kaffee. Lediglich der preußische Staat durfte mit Kaffee handeln. Dadurch sollte der Abfluss des Kapitals ins Ausland unterbunden und die Staatskasse gefüllt werden. Das Verbot zog aber vor allem einen umfassenden Schmuggel mit Kaffeebohnen nach sich. 1781 wurde in Preußen auch das Rösten des Kaffees für Privatleute verboten. Zur Überwachung des Verbots wurden so genannte „Kaffeeriecher“, ehemalige französische Soldaten, eingestellt. Diese sollten in den preußischen Kommunen die illegale Kaffeerösterei durch den Geruchssinn feststellen. 1787 wurde das staatliche Kaffeemonopol in Preußen wieder abgeschafft, weil sich die Kontrollen als ineffektiv erwiesen und der Schaden durch Schmuggel anstieg.

Verbreitung

Waren die Kaffeepflanzen zunächst nur in Afrika und Arabien verbreitet, so kam man bald auf die Idee, sie in anderen geeigneten Regionen zu kultivieren. Die erste Anpflanzung außerhalb Afrikas und Arabiens geschah durch van Hoorn, der als Gouverneur von Niederländisch-Indien 1690 (nach anderen Quellen bereits 1658) in Ceylon und 1696 (oder 1699) auf Java erste Versuche anstellen ließ. Die dort verwendeten Pflanzen stammten aus Arabien. Von diesen Plantagen gelangten 1710 mehrere Exemplare nach Europa und wurden hier in verschiedenen botanischen Gärten kultiviert, zum Beispiel in Amsterdam, wo erstmals ein Kaffeestrauch auf europäischem Boden gezogen wurde.

1718 brachten die Holländer den Kaffee nach Surinam, die Franzosen 1725 nach Cayenne, 1720/1723 nach Martinique, 1730 nach Guadeloupe, und durch die Portugiesen gelangten 1727 die ersten Kaffeepflanzen nach Brasilien, wo wie überall in der lateinamerikanischen Plantagenwirtschaft afrikanische Sklaven arbeiten mussten. Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Kaffee zu den am weitesten verbreiteten Kulturpflanzen in den Tropen. Dies ist auch auf die Ausbreitung der europäischen Kolonien zurückzuführen, ohne die die heutige weltweite Verbreitung des Kaffees nicht zu verstehen ist.

Auf den lateinamerikanischen und karibischen Kaffeeplantagen wurden bis zur allmählichen Abschaffung der Sklaverei und des Sklavenhandels afrikanische Sklaven ausgebeutet. Die Lebensbedingungen der Kaffeepflanzer in Niederländisch-Ostindien beschrieb der niederländische Autor Eduard Douwes Dekker in seinem Werk Max Havelaar. Schließlich exportierten die Europäer den aus den Überseekolonien bezogenen Kaffee sogar in das Osmanische Reich, von wo aus er ursprünglich seinen Siegeszug um die Welt angetreten hatte; dementsprechend ging dort der Anteil jemenitischen Kaffees zurück.

Genuss

Der Kaffee war ursprünglich sehr teuer, deshalb konnten sich nur gut situierte Bürger und Aristokraten das aromatische Getränk leisten. Von ärmeren Bevölkerungsschichten und in Krisenzeiten wurde er durch Produkte wie Muckefuck, Malzkaffee, Stragelkaffee oder Zichorie ersetzt. Der heute nur noch wenig verbreitete Ausdruck echter Bohnenkaffee entstand zur Abgrenzung gegenüber den ebenfalls als Kaffee bezeichneten Ersatzprodukten.

In einigen Ländern hat sich der nachmittägliche Genuss des Kaffees als eigene Mahlzeit etabliert. Doch hielt seit Mitte des 18. Jahrhunderts der Kaffee auch in andere Teile des Mahlzeitensystems Einzug. Bereits 1740 beklagte Johann Gottlob Krüger: „Gegenwärtig […] wird man kaum ein mittelmäßiges Dorf finden, da sich kein Caffee-Geräthe sollte antreffen lassen In den ärmeren Bevölkerungsschichten blieb das Getränk aber lange etwas Besonderes. Er wurde Besuchern im speziellen Kaffeegeschirr vorgesetzt, blieb Sonntagsgetränk und Bestandteil von Festmahlzeiten. Das Motto „Hier können Familien Kaffee kochen“ war im 19. Jahrhundert im Berliner Raum und bald auch anderswo mit dem sonntäglichen Ausflug ins Grüne verknüpft.

Literatur und Kunst

Schon bald nach seiner Einführung galt der Kaffee als Mittel zur „beförderung der dichterkraft“ (J. Neukirch, Anfangsgründe der reinen teutschen Poesie, Halle 1724).In der Minna von Barnhelm sprach ihn Lessing als „den lieben melancholischen Kaffee!“ an. Auch Goethe meditierte im achten Buch von Dichtung und Wahrheit über die „ganz eigne triste Stimmung“, in die ihn der Kaffee, „besonders mit Milch nach Tisch genossen“, versetzte: „der Kaffee […] paralysierte meine Eingeweide und schien ihre Funktionen völlig aufzuheben, so daß ich deshalb große Beängstigungen empfand, ohne jedoch den Entschluß zu einer vernünftigeren Lebensart fassen zu können,

Honoré de Balzac trank stets sehr viel starken Kaffee, um wach zu bleiben, da er meistens zwölf Stunden am Tag arbeitete. Ludwig van Beethoven hatte es sich angewöhnt, genau 60 Kaffeebohnen abzuzählen, um daraus eine Tasse Mokka zu brauen.

Kuriositäten

Früh wurde auch Kritik am Kaffeekonsum laut. In der Kaffeekantate aus dem Jahr 1734 von Johann Sebastian Bach (Textgrundlage von Picander) wird dieser Kritik mit Humor begegnet. Dennoch komponierte Carl Gottlieb Hering (1766–1853) den bekannten Kanon „C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Kaffee!“ mit den sechs Anfangstönen C-A-F-F-E-E.

Nach einer verbreiteten Anekdote soll der schwedische König Gustav III. versucht haben, zu beweisen, dass Kaffee giftig sei. Dazu sollen zwei zum Tode verurteilte Häftlinge begnadigt worden sein; der eine Häftling musste Tee trinken, der andere Kaffee, und zwar täglich. Diese sollen jedoch sowohl die überwachenden Ärzte als auch den König überlebt haben.

 Anbau

Zur Produktion des Getränks Kaffee werden hauptsächlich die Arten Arabica und Robusta verwendet, in geringem Maß auch die Arten Liberica und Excelsa. Erste Erträge liefern 3 bis 4 Jahre alte Sträucher, ab einem Alter von etwa 20 Jahren geht der Ertrag je Strauch zurück.

Klima

Kaffeeanbaugebiete der 14 größten Kaffeeproduzenten der Welt:
r – robusta, a – arabica, m – gemischt

Kaffee-Sträucher (oder -Bäume) benötigen ein ausgeglichenes Klima ohne Temperaturextreme, ohne zu viel Sonnenschein und Hitze. Die Durchschnittstemperaturen sollen zwischen 18 und 25 °C liegen, die Temperatur soll 30 °C nicht überschreiten und darf 13 °C nicht häufig unterschreiten, die Pflanzen vertragen keine Temperatur unter 0 °C. Der Wasserbedarf beträgt 250 bis 300 Millimeter je Monat, weshalb die jährliche Niederschlagsmenge 1500 bis 2000 Millimeter betragen muss, bei unter 1000 Millimeter im Jahr wird bewässert, bei unter 800 Millimeter im Jahr wird Kaffee nicht angebaut. Robusta-Kaffee benötigt höhere Niederschlagsmengen als Arabica-Kaffee. Viel Wind und Sonnenschein schaden, wogegen Hecken und Schattenbäume angepflanzt werden. Der Boden muss tiefgründig, locker und durchlässig (gut „durchlüftet“), oben humos sowie neutral bis leicht sauer sein.

Die Anbaugebiete liegen entsprechend den Ansprüchen zwischen den Wendekreisen, bei Arabica-Kaffee in Höhen von etwa 600 bis 1200 Meter ü. NN., bei Robusta-Kaffee zwischen 300 und 800 Meter ü. NN. Hochlandkaffees (Arabica) haben eine besonders hohe Qualität. Kaffee wird durch Samen, Stecklinge oder durch Pfropfen vermehrt, meistens durch Samen. Die Samen (Kaffeebohnen) haben 8 Wochen nach der Fruchtreife die höchste Keimfähigkeit, sie nimmt danach ab. Sie werden vom Pergamenthäutchen befreit und in Keimbetten ausgesät. Die zwei ersten Blätter des Keimlings erscheinen nach 5 bis 6 Wochen. Dann werden die Jungpflänzchen in Behälter umgepflanzt und in Pflanzschulbeeten weiter kultiviert. Im Alter von acht Monaten werden sie in die Plantage gepflanzt, je nach Sorte in Abständen von ein bis vier Metern. Sie werden beim weiteren Wachstum in der Höhe beschnitten, je nach Bedarf auf 1,5 bis 3 Meter. Im Alter von drei bis fünf Jahren ist der Ertrag optimal und bleibt 10 bis 20 Jahre maximal, danach sinkt er.

Umweltfolgen

Der Anbau von Kaffee ist mit beträchtlichen Auswirkungen auf die Umwelt verbunden. Traditionell wurde Kaffee im Schatten umstehender, großer Bäume angebaut. Bei dieser Methode bleibt ein Teil des natürlichen Lebensraumes erhalten, was mit einer deutlich höheren Artenvielfalt einhergeht. Stellenweise reicht die Vielfalt sogar an die des unberührten Waldes heran, auch wenn sie als Folge der Bewirtschaftung in der Regel sinkt. Weil die Reifezeit solcherart gezogenen Kaffees länger ist und pro Hektar weniger Kaffeepflanzen Platz finden, sind viele Kaffeebauern (noch verstärkt im Zuge fallender Weltmarktpreise durch die Kaffeekrise dazu übergegangen, bestehende Bäume zu roden und Kaffeebohnen in großen Monokulturen unter freiem Himmel zu ziehen. Die vorhandenen Studien zeigen einen drastischen Effekt auf die Biodiversität. Unter anderem finden amerikanische Zugvögel in den baumfreien Plantagen keinen Unterschlupf mehr und die Balance aus Schädlingen und Nützlingen, die im traditionellen Kaffeeanbau beobachtet werden kann, versucht man durch den Einsatz von umweltschädlichen Pestiziden auszugleichen.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem oben beschriebenen „Sonnenkaffee“ und tropischer Entwaldung. Unter den 50 Ländern mit der höchsten Entwaldungsrate in den Jahren 1990 bis 1995 befinden sich gleichzeitig 37 Produzenten von Kaffee. Die 25 wichtigsten Kaffee-Exporteure verloren im selben Zeitraum jährlich 70.000 km² an Waldfläche. Die Folge ist ein deutlicher Rückgang der Artenvielfalt, im Fall von Vögeln um bis zu 90 %. Weitere Folgen sind verstärkte Bodenerosionen, besonders im Wanderfeldbau und unter Einsatz von Herbiziden, welche die schützende Vegetationsschicht der Böden vernichten, sowie abnehmende Wasserqualität im Umfeld von Kaffeeplantagen. Letzteres wird gut illustriert durch die Berechnung, dass für Anbau, Röstung, Verschiffung und Zubereitung einer Tasse Kaffee insgesamt 140 Liter virtuelles Wasser benötigt werdenDeutlich geringere Umweltfolgen gehen vom ökologischen Anbau von Kaffee aus. Im Öko-Anbau ist unter anderem der Einsatz von Pestiziden verboten, während gleichzeitig Maßnahmen zur Verhinderung von Bodenerosion getroffen werden müssen. Gleichzeitig kann das Einkommen mancher Bio-Kaffeebauern stabilisiert werden, was etwa in Chiapas, Mexiko, der Fall ist.[13] Im Jahr 2010 wurden ca. 6,5 % der weltweiten Kaffee-Anbaufläche ökologisch bewirtschaftet, wobei über 90 % dieser Flächen in Peru, Äthiopien und Mexiko lagen

Ernte

Einmal im Jahr wird geerntet, in einigen Anbaugebieten auch zweimal. Nördlich des Äquators liegt die Ernte in der Zeit von Juli bis Dezember, südlich des Äquators in der Zeit von April bis August. In der Nähe des Äquators kann die Ernte in allen Jahreszeiten sein. Die Ernte dauert bis zu 10 oder sogar 12 Wochen, weil die Früchte auch am selben Strauch unterschiedlich lange für die Reifung benötigen. Wird mit der Hand so gepflückt, so dass nur die jeweils reifen Früchte geerntet werden, erzielt man bessere Qualität. Besonders Arabica-Kaffee wird selektiv handgepflückt, mittels der sogenannten „Picking-Methode“. Geringere Qualität muss in Kauf genommen werden, wenn jeweils alle Früchte unabhängig von ihrem Reifegrad mit der Hand oder mit Maschinen abgestreift werden (Stripping-Methode), um Arbeit zu sparen. Nachsortieren verbessert jedoch dabei die Qualität. Strip-Ernte wird bei Robusta-Kaffee angewendet und bei Arabica-Kaffee in Brasilien und Äthiopien, der danach trocken aufbereitet wird (siehe Aufbereitung). Auf großen Plantagen in Brasilien werden Erntemaschinen angewendet.

Der Rohkaffee-Ertrag beträgt im Weltdurchschnitt etwa 680 kg/ha, in Angola 33 kg/ha, in Costa Rica 1620 kg/ha, neue Plantagen in Brasilien ergeben 4200 kg/ha. Um einen Sack mit 60 kg Rohkaffee zu erhalten, ist die Ernte von 100 gut tragenden Arabica-Bäumen erforderlich.

Aufbereitung

Kaffeesortiererin in Dili, Osttimor

Bei der Aufbereitung werden zur Gewinnung des Rohkaffees die Fruchthaut, das Fruchtfleisch (auch Pulpe genannt), der auf dem Pergamenthäutchen befindliche Schleim, das Pergamenthäutchen und – soweit möglich – auch das Silberhäutchen entfernt. Das kann auf trockenem Weg wie auch auf nassem Weg erreicht werden. Robusta-Kaffee sowie brasilianischer und äthiopischer Arabica-Kaffee werden trocken aufbereitet, in den übrigen Gebieten erzeugter Arabica-Kaffee wird nass aufbereitet. Die Nassaufbereitung ergibt Kaffee höherer Qualität.

Aufbereitungsverfahren des Kaffees nach Geographie

Typ

Nassaufbereitung

Trockenaufbereitung

Robusta

Asien (Indonesien, Indien, Papua-Neuguinea)

Afrika (Uganda, Angola, Tansania)

Arabica

Standardverfahren außerhalb Brasiliens

Brasilien und bis zu 10 % in anderen Ländern

  • Eine zusätzliche und besondere Art der Aufbereitung erfährt der sehr seltene und teure indonesische Kopi Luwak. Er entsteht, wenn die Schleichkatzenart LuwakKaffeekirschen frisst und Bohnen ausscheidet, deren Geschmackseigenschaften sich durch Fermentation im Darm der Tiere verändert haben. Dabei werden ihnen unter anderem Bitterstoffe entzogen.

Trockenaufbereitung]

Bei der Trockenaufbereitung werden die etwa 50 bis 60 % Wasser enthaltenden Kaffeefrüchte („Kaffeekirschen“) ausgebreitet und ab und zu gewendet, bis sie zu einem Wassergehalt von etwa 12 % getrocknet sind. Das dauert etwa 3 bis 5 Wochen. Danach werden die trockene Fruchthaut und das trockene Fruchtfleisch mechanisch abgeschält.

Nassaufbereitung

Mit der Nassaufbereitung wird möglichst innerhalb von 12 Stunden, spätestens 24 Stunden nach der Ernte begonnen. Zunächst wird mit Wasser vorgereinigt (Hand oder Maschine) und durch Schwemmen vorsortiert. Dann wird in einem „Entpulper“ die Fruchthaut und die Pulpe abgequetscht, das Pergamenthäutchen und daran anhaftender Schleim bleiben an den Kaffeebohnen. Durch einen Schwemmkanal und durch Siebe werden die Bohnen in Fermentationsbehälter transportiert. Dort findet eine Gärung (Fermentation) statt, wobei der Schleim verflüssigt und damit abwaschbar wird. Nach 12 bis 36 Stunden Fermentation werden die Bohnen gewaschen und dann zum Trocknen (Sonne, Luft, erforderlichenfalls Heißluft) ausgebreitet und bis zu einem Wassergehalt von etwa 12 % getrocknet. Für die Nassaufbereitung werden je Kilogramm marktfertigen Rohkaffee 130 bis 150 Liter Wasser benötigt.

Halbtrockene Aufbereitung

Um bei Wasserknappheit Wasser zu sparen und doch eine höhere Qualität als bei der Trockenaufbereitung zu erzielen, wird eine sogenannte halbtrockene Aufbereitung angewendet: Nach dem Waschen wird das Fruchtfleisch weitgehend abgequetscht, dann aber wird nicht fermentiert, sondern gleich getrocknet. Danach werden wie bei der Trockenaufbereitung die trockene Fruchthaut und das trockene Fruchtfleisch von den Kaffeebohnen abgeschält.

Reinigen

Nach der Aufbereitung sind die Kaffeebohnen noch vom Pergamenthäutchen umgeben, sogenannter „Pergamentkaffee“. Durch Schälen wird das Pergamenthäutchen und soweit möglich auch das Silberhäutchen entfernt.

In einer Schlussbehandlung werden noch enthaltene Verunreinigungen abgetrennt und die Bohnen – bei hochwertigen Kaffees mit der Hand – verlesen, das bedeutet nach Größe und Qualität sortiert. Das ergibt den marktfertigen Rohkaffee.

Rösten

Um Rohkaffee genießbar zu machen, werden die Bohnen geröstet. Allgemein versteht man unter Rösten das trockene Erhitzen der Kaffeebohnen, üblicherweise unter atmosphärischem Druck. Hierbei durchläuft das Röstgut unterschiedliche chemische und physikalische Prozesse, durch die die röstkaffeespezifischen Farb-, Geschmacks- und Aromastoffe gebildet werden. Bereits bei 60 °C beginnt der Röstvorgang und endet im traditionellen Röstverfahren bei ca. 200–250 °C, beziehungsweise im zeitsparenden Industrieröstverfahren bei Temperaturen von bis zu 550 °C. Sorte und Qualität der Rohkaffeebohnen, sowie Röstzeit und Temperatur bestimmen den Röstgrad und beeinflussen im Wesentlichen Aromabildung, Entwicklung der Geschmacksstoffe und Bekömmlichkeit. Schnelle Industrieröstungen bei hoher Temperatur bauen mehr Schadstoffe, wie Melanoidin und Acrylamid, auf. Helle Röstungen führen zu einem eher säuerlichen, aber weniger bitteren Geschmack, während dunklere Röstungen leicht süß, aber bitter schmecken.

Die Wärmeübertragung auf die Oberfläche der Kaffeebohnen erfolgt mittels Konvektion, Strahlung und Kontakt. Allerdings geht man zunehmend von der Kontakt- zur Konvektionsröstung über, bei der der Kaffee mit direkt oder indirekt beheizter Luft umspült und somit die Wärmeübertragung auf das Röstgut verbessert wird. Folgende Röstverfahren sind gebräuchlich:

  • Chargenröstung entweder im Trommelröster oder im Fließbettröster
  • Kontinuierliche Röstung, bei der Transport und Röstung des Kaffees in rotierenden Trommeln mit innenliegendem Transportsystem erfolgen

Röst-Arten

  • Helle Röstung = blasse oder Zimt-Röstung
  • Mittlere Röstung = amerikanische Röstung, Frühstücksröstung
  • Starke Röstung = helle französische Röstung, Wiener Röstung
  • Doppelte Röstung = Continental-Röstung, französische Röstung
  • Italienische Röstung = Espresso-Röstung
  • torrefacto(spanisch für geröstet) = Röstung unter Zuckerbeigabe, vor allem in Spanien gebräuchlich. Der so geröstete Kaffee wird dem konventionell gerösteten (tueste natural) zu 20–50 % beigemischt, das Ergebnis wird als mezcla (spanisch für Mischung) bezeichnet. Eine mezcla 70/30 zum Beispiel besteht aus 70 % tueste natural und 30 % café torrefacto. Diese Röstungsart mildert Säure und Bitterkeit der Kaffeemischung.

Wirtschaftliche Bedeutung

Kaffee ist nicht, wie häufig behauptet, das „weltweit zweitwichtigste [legale] Handelsprodukt nach Erdöl, [sondern ist] das zweitwertvollste Handelsprodukt, das von Entwicklungsländern exportiert wird“. Für einige Länder, wie zum Beispiel Osttimor, ist es das einzige nennenswerte Exportgut. Die Kaffeeerlöse schwanken stark: Sie fielen von 14 Mrd. US-Dollar 1986 (damalige Rekordsumme) auf 4,9 Mrd. US-Dollar im Krisenjahr 2001/2002 Diese sogenannte Kaffeekrise – sie dauerte mehrere Jahre – hatte Folgen für Kaffeeproduzenten auf der ganzen Welt. Weltweit arbeiten etwa 25 Millionen Menschen im Anbau, der Verarbeitung und dem Vertrieb von Kaffee, zusammen mit den Familienangehörigen „leben also schätzungsweise rund 100 Millionen Menschen vom Kaffee.“

Die Handelsprodukte Erdgas (200 Mrd. US-Dollar), Kupfer (120 Mrd. US-Dollar), Aluminium (116 Mrd. US-Dollar), Gold [aus Minen] (87 Mrd. US-Dollar), Weizen (33 Mrd. US-Dollar), Baumwolle (26 Mrd. US-Dollar), Fleisch (43 Mrd. US-Dollar), Milch (32 Mrd. US-Dollar) und Leder (23 Mrd. US-Dollar) liegen vor Kaffee (22 Mrd. US-Dollar).

Etwa 10 Prozent des Röstkaffees werden als koffeinfreier Kaffee verkauft (Angabe von 2004).

Weltproduktion

Insgesamt wurden 2013 weltweit 8,92 Mio. t Rohkaffee geerntet.

 

Geschichte der Pralinen :

 

Grundvoraussetzung für die Bezeichnung Praline ist ein Schokoladen­anteil von mindestens 25 Prozent. Wird bei Pralinen der Anteil von 25 % Kuvertüre nicht erreicht, so spricht man von Konfekt. Des Weiteren muss die Süßware mundgerecht sein, um als Praline deklariert zu werden.

Des Weiteren bezeichnet „praline“ eine Dessertspezialität der französischen Region Rhône-Alpes (Lyon). Es handelt sich dabei um eine Masse aus (nicht karamellisiertem) Zucker und Mandeln, die meist rosa gefärbt ist und sowohl als Zutat in Brioches, aber auch als Belag auf Tartes zum Dessert verwendet wird.

Als Erfinder der Praline gilt der deutsche Koch von César de Choiseul, Comte de Plessis-Praslin. Der Graf war Marschall von Frankreich, Minister König Ludwig XIV. und dessen Gesandter beim Reichstag zu Regensburg. Der Erfinder der Praline benannte sein Konfekt aus Mandeln und Zucker nach seinem Herrn.

Grundsätzlich existieren zwei verschiedene Herstellungsverfahren. Das ursprüngliche Verfahren bestand aus dem Eintauchen von z. B. Nüssen, Mandeln oder kandierten Früchten in Caramelsirup oder auch z. B. von geformten Marzipanstücken in flüssiger Schokoladenmasse. 1912 entwickelte Jean Neuhaus, damaliger Inhaber der „Confiserie et Chocolaterie Neuhaus-Perrin“ in Brüssel, das Verfahren, Metallförmchen mit flüssiger Schokolade auszugießen, mit gehackten Nüssen, Trockenfrüchten, Likör und anderem zu füllen und mit einem Schokoladenplättchen zu verschließen. Nach dem Erkalten konnten die fertigen Pralinen aus den Formen gestürzt werden. Im weiteren Verlauf wurden Maschinen entwickelt, die kleine Schokoladenriegel mit diesem Verfahren füllen konnten. Diese Verfahren führten zu einer Industrialisierung der Pralinenherstellung.

Heute versuchen insbesondere kleine Hersteller – oft auch in Handarbeit – durch hochwertige Zutaten und besondere Füllungen wie Gewürze, frisches Obst oder Teeinfusionen der Praline wieder einen besonderen Wert zu geben.

 

( Quelle - Wikipedia )

 

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Porzellan - Herstellung

Unter Anderem wird auch in Deutschland hochwertiges Porzellan produziert. Das wird vor allem daher begünstigt, da es in der Oberpfalz und in Thüringen ein hohes Vorkommen des Hauptrohstoffes Koalin, auch Porzellanerde genannt gibt. Im Folgenden erfahren Sie, wie aus diesem Rohstoff Porzellan hergestellt wird. 

Rohstoffe:

Man benötigt für die Herstellung von Porzellan drei Rohstoffe:

Koalin (Porzellan-Erde)

Quarz

Feldspat

Die Verhältnisse dieser Rohstoffe variieren je nach gewünschtem Härtegrad des Porzellans. Man muss unterscheiden zwischen Weichporzellan und Hartporzellan, wobei für die Herstellung von Hartporzellan 50% Koalin, 25% Quarz und 25% Feldspat verwendet wird und für die Produktion von Weichporzellan nur 25% Koalin, 45% Quarz und 30% Feldspat. Koalin gibt dem Porzellan seine weiße Farbe und die tolle Festigkeit.

Herstellungsverfahren:

Je nachdem wofür das Porzellan verwendet werden soll, bieten sich drei verschiedene Herstellungsverfahren an: Gießen, Pressen oder Drehen. Für alle drei Techniken müssen zunächst die Rohstoffe vermengt werden: Dazu werden die Rohstoffe unter Zugabe von Wasser und Mahlkugeln vermischt und fein zermahlen. Sofort danach wird die fertige Masse über ein Magnetband gezogen und sämtliche Eisenanteile entfernt. Verunreinigungen nicht metallischer Art werden mithilfe eines sehr feinmaschigen Siebes herausgeschüttelt.

Gießen:

Kompliziertere Gegenstände wie Kannen, Figuren oder andere feine Formen aus Porzellan werden häufig gegossen. Durch Zugabe von Wasser wird die Rohmasse flüssiger gemacht. Das Resultat ist der sogenannte Schlicker. Dieser wird in die Formen aus Gips gegossen. Das Gips zieht das Wasser an, sodass sich der Schlicker gleichmäßig an den Wänden festsetzt. Die restliche noch flüssige Masse wird abgegossen, sodass ein Hohlraum entsteht.

Pressen:

Für die Herstellung von einfachen Tellern oder Schüsseln wird oft das Pressverfahren gewählt: Dazu werden winzige Kügelchen der Porzellanrohmasse in Pressformen gefüllt und unter einem Druck von 270 bis 300 bar verdichtet. Die starke Pressform unterteilt sich in einen starren Ober-Stempel und einen elastischen Unter-Stempel. Durch den hohen Druck sind die so entstehenden Formen sehr gleichmäßig verarbeitet.

Drehen:

Diese Variante bietet sich vor allem dann an, wenn die Produktion per Hand vorgenommen wird. Auch hierbei wird eine Gipsform verwendet, die mit der Porzellanmasse überzogen wird. Diesen Teil der Verarbeitung nennt man Überformen. Anschließend wird mithilfe einer Metallschablone – wenn nötig – die Form ausgehöhlt (Einformen), sodass z.B. eine Tasse entsteht.

Brennen und glasieren: 

Nicht nur die intensive Verarbeitung der Rohstoffe, sondern auch der Überzug ist bei der Herstellung von Porzellan extrem wichtig. Schließlich entscheidet die Glasur über das optische Resultat des Porzellans: Nachdem das Porzellan an der Luft vor getrocknet ist, wird es bei Temperaturen von bis zu 1000 Grad gebrannt. Anschließend wird das noch glühende Porzellan mit einer Glasur veredelt, die sich aus Quarz, Feldspat, ein wenig Koalin und verschiedenen Flussmitteln zusammensetzt.

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